Das Programm zu Stärkung der Eigenverantwortung
Die Trainingsraum-Methode

Dr. Heidrun Bründel und Erika Simon

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Klare Regeln

Klare Regeln, klare Konsequenzen
Grundlage der Trainingsraum-Methode ist die Anerkennung, dass Lehrer und Schüler sich in der Schule in einer Gemeinschaft befinden, die durch klare Regeln und klare Konsequenzen gekennzeichnet ist.

Rechte und Pflichten von Lehrern und Schülern
Verantwortungsübernahme bedeutet auch Anerkennung des Gebots, dass Lehrer und Schüler sowohl Rechte als auch Pflichten haben.
  • Jeder Lehrer und jede Lehrerin hat das Recht, ungestört zu unterrichten und die Pflicht, für einen ‚guten’ Unterricht zu sorgen.
  • Jeder Schüler und jede Schülerin hat das Recht, ‚guten’ Unterricht zu bekommen und die Pflicht, für einen störungsfreien Unterricht zu sorgen.
  • Alle müssen die Rechte der anderen akzeptieren und ihre Pflichten erfüllen

Die Rechte und Pflichten von Lehrern und Schülern sind in etwa gleich verteilt. Die Verpflichtung zum ‚guten’ Unterricht wird zwar von den Lehrerinnen und Lehrern gefordert, jedoch in diesem Programm nicht eigens überprüft. Unterrichtsstörungen von Schülerinnen und Schülern können zwar durch Lehrerinnen und Lehrer, die unvorbereitet in die Klasse kommen, sich neuen didaktischen und methodischen Erkenntnissen verschließen und ihren Unterricht eher desinteressiert und gelangweilt durchführen, provoziert und verstärkt, jedoch nicht damit entschuldigt werden. Schülerinnen und Schüler haben bei Langeweile oder Frust immer auch noch andere Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sie müssen nicht zwingend stören. Im Programm zur Stärkung der Eigenverantwortung von Schülerinnen und Schülern liegt der Focus auf dem Lernprozess von Schülerinnen und Schülern, der darin besteht, eigenes Verhalten nicht mit dem Verhalten anderer zu begründen.

Schlüsselfragen bei Störungen im Unterricht
  • „Was machst du?“
  • „Wie lautet die Regel, gegen die du verstoßen hast?“
  • „Wie entscheidest du dich?“
  • „Du weißt, bei der nächsten Störung gehst du in den Trainingsraum.“

Der Sinn dieser Fragen besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler sich ihres Störverhaltens bewusst werden, die Regeln benennen, gegen die sie verstoßen haben und dann eine Entscheidung treffen. Sie können sich dafür entscheiden, im Klassenraum zu verbleiben oder aber gleich in den Trainingsraum zu gehen. Sie wissen, dass sie diese Entscheidungsfreiheit bei einer zweiten Störung nicht mehr haben, daher ist der 4. Satz sehr wichtig, denn er weist die Schüler darauf hin, dass ihnen bei einer zweiten Störung die Fragen nicht mehr gestellt werden, sondern dass sie dann gleich in den Trainingsraum gehen.